Das Recht der Frau auf Nichtverhüllung
Kopfuchdebatte
Bild: Helene Aecherli
Die Debatte um den Hijab könnte vorankommen – wenn jene, die sich für dasselbe einsetzen, sich nicht mehr länger in spitzfindigen Debatten verheddern.
Kopfuchdebatte
Bild: Helene Aecherli
Die Debatte um den Hijab könnte vorankommen – wenn jene, die sich für dasselbe einsetzen, sich nicht mehr länger in spitzfindigen Debatten verheddern.
Stephanie Siegrist
Bild: Julia Hegemann
Liebe Stephanie Siegrist,
Ich muss gestehen: Ich habe mich beim Versuch, Ihr Engagement griffig zu beschreiben, eben ziemlich verheddert. Erst wollte ich das Bild von David und Goliath heraufbeschwören, doch das schien mir irgendwie zu aufgeblasen und vor allem, zu abgedroschen.
«Wherever Islamists become active, they start by targeting women», says renowned Yemeni-Swiss political scientist Elham Manea. In her new book, she asks societies and policy makers to remain focused and address the challenges of non-violent Islamism. We discussed the dangers of non-violent Islamism, the burqa ban, the failings of Western feminists and how Sweden was infiltrated by Islamist ideology.
Elham Manea
Photo: Courtesy of Elham Manea
Ex-Femen Aktivistin und Islamkritikerin Zana Ramadani
Sie war Femen-Aktivistin und ist heute eine der polarisierendsten Islamkritikerinnen Deutschlands. In ihrem Buch «Die verschleierte Gefahr» beschreibt Zana Ramadani, wie Toleranz und politische Korrektheit Islamisten wie Rechtspopulisten in die Hände spielen. Dabei geht sie gerade mit Feministinnen hart ins Gericht.
Jörg Schulz /Chuck Knox Photography
The Italian war surgeon and Right Livelihood-Award winner Gino Strada has operated on over 30000 victims of war and poverty. The majority of them are civilians. "Armed violence against civilians is spreading like popcorn all over the world", he says - and urges UN officials, governments and civil societies to declare war and arms trade illegal. Sure, he knows it's a utopian dream. But why not start this discussion? To me, Gino Strada is a true agent of change. His vision and idealistic aims are rooted in the harsh realities of his experiencens as a war surgeon.
Kopftuch-Debatte
33 Jahre lang trägt Emel Zeynelabidin den Hijab, das islamische Kopftuch. Dann legt sie es ab. Sie hat begonnen, ihre Religion kritisch zu hinterfragen.
Emel Zeynelabidin mit und ohne Kopftuch. Bild: Gaby Gerster.
Die Diskussionen um die Verhüllung muslimischer Frauen brechen nicht ab. Im Spannungsfeld der Debatten um kopftuchtragende Schülerinnen und Initiativen für Burkaverbote werden deshalb viele eine Frau wie Emel Zeynelabidin für eine Rebellin halten und sie bewundern für ihren Mut. Andere werden sie als Gottlose beschimpfen. Wiederum andere werden in ihr einfach eine Frau sehen, die sich aufgemacht hat, ihren Weg zu gehen.
Emel Zeynelabidin (55) kam als Baby aus Istanbul nach Lehrte, einer kleinen Stadt bei Hannover, wo ihr Vater seine Ausbildung als Chirurg begann. Sie lebte so, wie es von ihr erwartet wurde: Als die Periode einsetzte, verhüllte sie sich, mit zwanzig heiratete sie einen Mann, den ihre Eltern für sie ausgesucht hatten, sie bekam sechs Kinder, studierte Anglistik, Islam- und Erziehungswissenschaften, wurde Vorsitzende eines islamischen Frauenvereins, gründete in Berlin islamische Kindergärten und eine islamische Schule.
Doch dann, im Alter von 44 Jahren, kam die Wende: Die Kopftuchdebatte in Deutschland wurde für sie zum Anlass, die Verhüllungsverse im Koran zu hinterfragen. Gleichzeitig begegnete sie einem Mann, in den sie sich verliebte. Nach einer langen Auseinandersetzung mit ihrem, wie sie sagt, "erlernten Glauben", den Gefühlen der Liebe und vor allem mit sich selbst, legte Emel Zeynelabidin ihr Kopftuch, ihren Hijab, ab. Ihre neuen Erfahrungen und Erkenntnisse hielt sie in verschiedenen Essays fest, die sie 2013 als Buch herausgab. Für ihren mutigen Schritt wurde sie 2007 mit dem Lutherpreis "Das unerschrockene Wort" ausgezeichnet.
Inzwischen ist Emel Zeynelabidin geschieden und baut sich in Marburg eine neue Existenz auf. Sie ist im Ortsbeirat ihres Stadtteils eines von sieben Mitgliedern, schreibt für verschiedene Medien, spricht an Veranstaltungen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, "um der Welt zu erklären, wie unterschiedlich die Innenwelten von Muslimen und Nichtmuslimen sein können, wenn die einen an ein erstrebenswertes Jenseits glauben und die anderen an ein lebenswertes Diesseits.”
Ich führte das vorliegende Interview mit Emel Zeynelabidin vor zweieinhalb Jahren für die Schweizer Zeitschrift annabelle. Seither sind Emel und ich miteinander in Kontakt. Da der Inhalt des Interviews noch immer unvermindert aktuell ist, haben wir uns dazu entschlossen, es erneut zu publizieren, haben es aufdatiert und um einige Fragen ergänzt. Die Fotografin Gaby Gerster hat mir freundlicherweise erlaubt, die Bilder von Emel Zeynelabidin für diese Webseite wieder zu verwenden.
Und ja, ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie Emel und ich uns in Marburg in einem verwinkelten Altstadtcafé zum Gespräch trafen. Denn mir fielen auf Anhieb drei Dinge auf: ihr direkter Blick, ihre sonore Stimme – und ihre Locken.
Human Rights
You can raise your voice, take a mic or grab a pen: Speaking up against injustice, tyranny or authoritarianism of any kind can change mind sets, regulations or suffocating regimes. Raising the voice challenges and inspires. But yes, it needs courage to do that. Sometimes it even needs the courage to put one’s life at risk. In this sense the Geneva Summit for Human Rights and Democracy was a also summit of some of the most outspoken women and men who stand for their basic human rights in the face of tyranny and human rights violations and who stand for those, who can't stand for themselves. One of the highlight was the presentation of the Women's Rights Award to the Iranian journalist Masih Alinejad an the Courage Award to Saudi blogger Raif Badawi.
“We are ISIS”.
A startling statement? Yet this was the title of an article written by former Kuwaiti Minister of Information, Saad bin Tafla al Ajami, published by the Qatari newspaper al Sharq in 7 August 2014. He was not celebrating the Islamic state of Iraq and the Levant (ISIS), nor the atrocities it is committing against civilians and minorities in Iraq and Syria.
He was reminding us that ISIS, while condemned by the majority of Muslims, is a product of an Islamic religious discourse that dominated our public sphere in the last decades – a mainstream discourse!
ISIS “did not come from another planet’, he said. ‘It is not a product of the infidel West or a bygone orient”, he insisted.
Literature
The Egyptian-British-Canadian author and scientist Shereen El Feki breaks a taboo: She has written a book about sexuality in the Arab world.